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Schulleitung

 

OStDin Susanne Asam (D/Sw/Eth)

 

Kontakt: gymnasium-muenchen-trudering@muenchen.de

 


 

Stellvertretende Schulleitung

StDin Stefanie Hutschgau (B/C)

 

Kontakt: stefanie.hutschgau@gymnasium-trudering.de

 


 

Mitarbeiter in der Schulleitung:

StD Robert Raßhofer (B/C)


Kontakt: robert.rasshofer@gymnasium-trudering.de

 

 

StDin Dr. Heidrun Wondra (D/L)


Kontakt: heidrun.wondra@gymnasium-trudering.de

 

 


 

Erweiterte Schulleitung

StDin Anna von Chossy (D/G/Ev)

Kontakt: anna.chossy@gymnasium-trudering.de

 

StDin Britta Hager (L/G/Eth)


Kontakt: britta.hager@gymnasium-trudering.de

 

StD Dr. Thomas Rübig (Ev)


Kontakt: thomas.ruebig@gymnasium-trudering.de

 


 

Interview mit dem Elternbeirat

Elternbeirat: Liebe Frau Asam, mit dem Schuljahr 2015/2016 befinden wir uns im Jahr 3 seit der Gründung des Gymnasiums Trudering. Wie würden Sie die Entwicklung der Schule beschreiben?

Fr. Asam: Zuerst einmal sehr rasant und energiereich, mit allen Höhen und Tiefen, die solch ein Prozess mit sich bringt. Das erste Jahr war der Urknall. Da haben wir ein pädagogisches Profil entwickelt und daran gearbeitet, einen Rahmen und Strukturen zu definieren, in denen sich dieses Profil dann auch wiederfindet. So unterstützen beispielsweise die Jahrgangsstufenteams mit ihren regelmäßigen Teamsitzungen das Miteinander der Lehrkräfte, das unter anderem für die Vielfalt von Lernangeboten und eine möglichst optimale Lernbegleitung der Schüler wichtig ist. Mit halbjährlich stattfindenden kritischen Konferenzen zu zentralen Schwerpunktthemen, wie z.B. dem Ganztagskonzept, fördern wir Transparenz und den Dialog zwischen Lehrkräften und Elternvertretern. Und stellen dabei immer wieder fest, wie sehr ein offener und wertschätzender Austausch beide Seiten bereichert.

 

Elternbeirat: Darüber hinaus können wir uns noch gut daran erinnern, dass ja in dieser ersten Zeit die Schule noch halb leer war, viel Unterrichtsmaterial war noch nicht da, und die Lerninseln sahen auch noch reichlich unbewohnt aus.

Fr. Asam: Ja, das entspricht so ziemlich der Situation, in der wir uns seinerzeit befanden. Der Unterricht selbst war vom ersten Tag an gewährleistet, so wie wir ja auch ein tolles Gebäude vorgefunden haben. Dieses Gebäude jedoch mit Leben zu füllen und die Spielräume der einzelnen Akteure – Schüler, Lehrer, Eltern, Elternbeirat, Verwaltungsteam, Hausmeisterteam, Mensateam, Ganztagsteam – untereinander zu definieren und zu koordinieren, das ist eine Aufgabe, an der wir immer noch wachsen. Hier kann ich nur den unermüdlichen Einsatz und die konstruktive Gesprächsbereitschaft aller Beteiligten betonen, die uns zu vielen guten und gemeinschaftlichen Lösungen geführt haben, auch wenn die Teamprozesse oft anstrengend und mit Zusatzarbeit verbunden waren. Daher war auch das zweite Jahr sehr stark von der Formulierung von Standards geprägt, sei es in den Verwaltungsbereichen – wie z.B. bei der Schulanmeldung – oder bei scheinbar so simplen aber doch immens wichtigen Themen wie dem Verhalten bei einem Feueralarm. Um sich langsam zu einer Schulgemeinschaft entwickeln zu können, ist es wichtig, sich in einem gemeinsamen Rahmen zu bewegen, der Orientierung und Richtung gibt und darüber hinaus noch die Selbstverantwortung fördert.

 

Elternbeirat: Wie kann man sich das Prinzip der Verantwortungsübernahme konkret im Schulalltag vorstellen?

Fr. Asam: Da ist zum einen die Gestaltung der Lernwege für die Schüler. Die Kinder und Jugendlichen sollen Schritt für Schritt zum selbständigen und eigenverantwortlichen Lernen geführt werden, stets mit dem richtigen Maß an Forderung und Förderung. Was bedeutet Selbständigkeit, und wie hilft man Kindern, selbständig zu werden? Das Freiarbeitsprojekt, das Lehrer eigenständig und mit viel Engagement auf die Beine gestellt haben, ist dafür ein wesentlicher Baustein. Das Team 6 hatte sich zuerst einen Freiarbeitstag überlegt, und dann haben das Team 6 und 7 basierend auf den Erfahrungen zusammen ein neues Konzept entworfen und im Dialog mit den Elternvertretern übergreifend weiterentwickelt. Lehrer übernehmen Verantwortung, indem sie Ideen für das gemeinsame Lernen und die Zusammenarbeit umsetzen. Diesen Ansatz wollen wir in diesem Jahr weiter fördern, indem die Jahrgangsstufenteams Ziele für den weiteren individuellen Ausbau ihrer Inseln definieren. Gleichzeitig können wir beobachten, wie die Schüler zunehmend Verantwortung für die Gestaltung ihres Schullebens übernehmen, sei es durch die Übernahme von Projekten wie z.B. selbständig organisierte Klassenfahrten, oder als Inselsprecher, wo es klar um das Erkennen und Artikulieren von Bedürfnissen der Schüler geht.

 

Elternbeirat: Die Lerninseln sind sowohl pädagogisch als auch architektonisch eines der „Herzstücke“ des Gymnasiums Trudering. Wir erhalten dazu viel Besuch sowohl aus Bayern als auch aus dem ganzen Bundesgebiet. Wie sieht das Inselleben aus?

Fr. Asam: Zu unserem großen Glück hat der Architekt die Räume so gestaltet, dass sie sich entwickeln können und dabei die Menschen mitgedacht. Dadurch sind sie zum einen zu multifunktionalen Bereichen geworden, die Material für alle zur Verfügung stellen. Es gibt Computerstationen, mobile Bühnen, die man benutzen kann, Stehtische, Wackelhocker, Sitzsäcke, Glasrahmen, Teppiche … und werden so zu einem Raum, in dem nicht nur das Gehirn, sondern der ganze Körper lernen kann. Wenn Jungs kippeln können und Mädchen sich unter die Bühne legen, dann kann der Geist Raum bekommen. Auf ganz natürliche Weise hat sich eine Differenzierung zwischen Laut- und Leise-Zonen entwickelt, es findet Gruppen- und Einzelarbeit statt, mit vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten. Eine Insel hat nicht nur einen singulären Aufmerksamkeitspunkt wie ein klassisches Klassenzimmer, sondern verfügt über viele verschiedene Einheiten. Das Individuum muss in der Menge immer einen Platz finden können, an dem es sich als Individuum auch wohlfühlen kann.

Darüber hinaus sind die Lerninseln ein zentraler Begegnungsort für Lehrer und Schüler verschiedener Klassen geworden. So begegnen sich Schüler während der Aufgabenbearbeitung aus unterschiedlichen Fachrichtungen und tauschen sich aus. Und wenn man dann noch beobachten kann, wie muslimische Schüler katholischen Schülern die richtige Gebetshaltung zeigen und ihnen die katholischen Schüler dafür die Bedeutung von Wundern im Christentum erklären, dann wird rasch auch der sozialpolitische Ansatz klar: wir sind nicht nur Schule, sondern wir sind alle Mitwirkende an einer lebenswerten Gesellschaft.

 

Elternbeirat: Welche Themen werden die Schulgemeinschaft in diesem Jahr noch beschäftigen?

Fr. Asam: Neben der vollständigen Integration der 13 neuen Lehrer an unserer Schule und der Fortschreibung der Standards werden wir zunächst einmal die bestehenden Themen weiter ausbauen: wie lassen sich neben dem bestehenden Freiarbeitskonzept die selbständigen Arbeitsformen in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen weiter fördern? Dazu gehören Formen der Projektarbeit in der Mittelstufe und die Vorbereitung auf die Oberstufe. Für die gemeinsame Entwicklung eines Konzepts einer Erziehungspartnerschaft haben sich bereits Vertreter des Lehrerkollegiums und des Elternbeirats gemeldet. Ein „Waldklassenzimmer“ ist in Bearbeitung, sowie die ständige Weiterentwicklung des Fahrtenkonzepts. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass wir bei allem, was wir tun, die Selbstreflektion nicht verlieren und uns nicht zurücklehnen im Sinne von „jetzt läuft es schon so, dabei bleibt es.“ Daher werden wir auch in diesem Jahr Evaluationen durchführen, um unterschiedliche Wahrnehmungen und Feedbacks zu berücksichtigen. Wir sind im positiven Sinne eigentlich nie zufrieden. Hinzu kommen ein Sicherheitskonzept, eine Sommersportwoche, neue Kommunikationsformen für die Lehrerschaft, der Austausch mit England, die Fortführung des Tutoren- und Mediatorenkonzepts, ein Projekt für eine Tablet-Klasse, eine Gruppe für Theaterbesuche, eine Talentakademie für besonders begabte Schüler der Jahrgangsstufe 6, ein Projekt zur Vermeidung von Alltagsrassismus… Sie sehen, es gibt eine bunte Vielfalt an Themen, die ohne die Energie, die Begeisterung und das außergewöhnliche Engagement unserer Lehrer nicht möglich wäre. Und neue Kollegen bringen auch immer neue Lieblingsthemen mit, die das Schulleben bereichern.

 

Elternbeirat: Natürlich sind in einer Schule die Hauptakteure zunächst einmal die Lehrer und Schüler. In welcher Weise können sich Eltern am Schulleben des Gymnasiums Trudering beteiligen?

Fr. Asam: Die Möglichkeiten der Beteiligung sind sehr vielfältig. Wir sehen die Eltern unserer Schüler als Partner im Entwicklungsprozess der Schule und legen daher großen Wert auf einen konstruktiven Dialog und die Auseinandersetzung zu zentralen Themen, wie z.B. dem Fahrtenkonzept der Schule. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat hat uns darin bestärkt, laufende Entscheidungsprozesse möglich transparent zu gestalten und uns umfassende Meinungsbilder einzuholen. Dafür finden jährlich mehrere Treffen mit den Elternvertretern statt, so dass Eltern neben der Arbeit im Elternbeirat natürlich auch als Klassenelternsprecher den größten Beteiligungsspielraum in diesem Bereich erhalten.

Wer seine eigenen individuellen Talente und Erfahrungen einbringen mag, ist herzlich dazu eingeladen, einmal an einem unserer jährlich stattfindenden „Über-den-Tellerrand-Tage“ auf die andere Seite zu wechseln und Schülern neue kreative oder informative Themen aus dem persönlichen Berufs- oder Hobby-Leben zu vermitteln. Die bisherigen Tage wurden bisher immer von allen Beteiligten mit Begeisterung aufgenommen und lässt auch Schule und Berufs- bzw. Familienleben wieder ein Stück näher zusammenrücken. Darüber hinaus freuen sich auch die Musiklehrer sehr darüber, wenn Eltern bei Schulkonzerten die noch im Aufbau befindlichen Ensembles musikalisch unterstützen und sich mit ihren Instrumenten zusätzlich einbringen können.

Und dann ist natürlich auch jederzeit die aktive und praktische Mithilfe bei zahlreichen Veranstaltungen, wie z.B. Konzerten und Festen gefragt. Jedes gelungene Fest hat im Hintergrund eine Vielzahl an freiwilligen Helfern, die mit viel Engagement und Herzblut für schöne Darbietungen, reibungslose Abläufe und entspanntes Feiern sorgen. Hier hat sich bereits in der kurzen Zeit eine sehr positive Zusammenarbeit entwickelt, und die gemeinschaftliche Arbeit ist spürbar. Dabei sei auch erwähnt, dass Hilfe immer willkommen ist – auch ohne Anmeldung und zum Beispiel einfach spontan während einer Veranstaltung.

 

Elternbeirat: Das können wir als Elternbeirat natürlich nur bestätigen. Gerne können uns die Eltern jederzeit kontaktieren, z.B. unter elternbeirat@gymnasium-trudering.de.

Was liegt Ihnen für das weitere Schulleben besonders am Herzen?

Fr. Asam: Dreh- und Angelpunkt allen gemeinschaftlichen Handelns ist für mich die Achtsamkeit: Der achtsame Umgang miteinander, d.h. den anderen als Menschen wahrnehmen und wertschätzen, indem ich mich an seinen Bedürfnissen orientiere und nicht einfach Anforderungen an ihn stelle. Dies äußert sich auch in einer wertschätzenden Kommunikation, bei der man den anderen nicht verletzt, aber das sagt, was man sagen mag. Und nicht zuletzt geht es auch um die Achtsamkeit gegenüber sich selbst im Sinne einer Reduzierung von äußeren Einflüssen und einer persönlichen Rückbesinnung. Dabei ist es zentral, für sich herauszufinden, welche Dinge einem wichtig sind und zu einem selbst gehören, ohne dass sie von anderen oder irgendwelchen Meinungsführern in den Medien, wie Internet, Smartphone & Co. vorgegeben werden. Ich würde mir wünschen, dass es uns gelingt, dieses Prinzip an unserer Schule so umzusetzen, dass unsere Schüler diese Lernerfahrung für die Herausbildung ihrer Mündigkeit nutzen können. Bildung, die dazu beiträgt, die Gesellschaft positiv zu verändern und das Leben in vielen Dingen einfacher zu machen.

 

Elternbeirat: Fr. Asam, wir danken Ihnen für das informative Gespräch und freuen uns, Sie und das gesamte Team auch weiterhin in allen Bereichen von Elternseite zu unterstützen.*

 

*Das Gespräch führte Gudrun Fischer Saglia im Auftrag des Elternbeirats.