Eigenverantwortliches Arbeiten
Eigenverantwortliches Arbeiten wird am Gymnasium Trudering groß geschrieben.
Begründung findet es in der Überzeugung,
- dass unsere Schule Kinder und Jugendliche ernst nehmen will, indem wir ihnen Verantwortung auch für den eigenen Lernweg übertragen und
- dass durch Individualisierung von Lernangeboten Rücksicht auf unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten genommen werden kann.
Die besondere Architektur unserer Schule bevorzugt die Möglichkeiten des eigenverantwortlichen Arbeitens.
Freies Arbeiten in der Unterstufe des Gymnasiums Trudering
Freies Arbeiten in der Unterstufe des Gymnasiums Trudering – Stand Oktober 2024
Warum freies Arbeiten?
- Kinder arbeiten motivierter, wenn sie mitbestimmen dürfen, was sie lernen und wie sie es lernen.
- Selbstbestimmtes Lernen sorgt für festere Verankerung des Gelernten im Gehirn.
- Lehrkräfte können sich gezielt um schwächere Schüler kümmern, während starke Schülerinnen und Schüler selbsttätig arbeiten.
- Die Lerninseln des Gymnasiums Trudering laden zum freien Arbeiten ein. Die Schülerinnen und Schüler können ihren Arbeitsplatz, die Arbeitshaltung und die Sozialform relativ frei wählen.
Wie funktioniert das freie Arbeiten in der Unterstufe?
Neben der Inselarbeit, die jede Lehrkraft individuell in jeder Jahrgangsstufe im eigenen Fachunterricht bis in die Oberstufe einsetzt, gilt das Folgende für alle Klassen verpflichtend.
Jahrgangsstufe 5:
Mit „Izzy, dem Pinguin“ erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler den Grammatikstoff im Fach Deutsch relativ selbstständig. Dies bietet sich an, da die Kinder mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen ans Gymnasium Trudering kommen und es im normalen Grammatikunterricht häufig zu Über- oder Unterforderung kommt. In einem gewissen Rahmen bestimmen die Kinder sogar selbst, wann sie die Tests zu jeweils einem der fünf Themenbereiche absolvieren.
Im Rahmen der Inselarbeit im Fach Deutsch erlernen die Kinder Grundlagen des freien Arbeitens:
- Zeiteinteilung
- Arbeitsverhalten
- Mappenführung
- Selbstkorrektur
- Selbsteinschätzung
Jahrgangsstufe 6:
Ziele
Die Schüler sollen befähigt werden, Arbeitsformen des selbstorganisierten Lernens eigenständig zu bewältigen, sich selbst zu organisieren und zu korrigieren. In Jahrgangsstufe 5 wurden die Schüler durch das Programm Izzy im Fach Deutsch und durch eine intensive Nutzung der Lerninsel auf Freiarbeitsphasen vorbereitet. Die Ganztagsklassen hatten zudem in ihrer Lernzeit die Möglichkeit, das selbstorganisierte Lernen kennenzulernen.
Die Phasen der Freiarbeit sollen es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, nach ihrem eigenen Tempo an dem zur Verfügung gestellten Material zu arbeiten. Durch dieses individuelle Arbeitstempo und den unterschiedlichen Fokus auf Fächer und Lernstoff kommt es im Optimalfall automatisch zu einer Differenzierung zwischen den Schülerinnen und Schülern.
Organisation (betrifft nicht die Ganztagsklassen):
Um diese Entwicklung in der 6. Jahrgangsstufe fortzusetzen, gibt es im ersten Halbjahr zwei und im zweiten Halbjahr drei Freiarbeitsstunden, die jeweils aus einer Freiarbeitsstunde und einer bzw. zwei Stunden aus dem Pool der Hauptfächer bestehen (Mathematik, Deutsch und Englisch geben jeweils für ein Halbjahr eine Stunde ab; meist ist es so, dass Deutsch im ersten Halbjahr abgibt und Mathematik und Englisch im zweiten.). In diesen Stunden arbeiten die Schülerinnen und Schüler an Lernplänen.
Die Herausgabe der aktuellen Lernpläne übernehmen die Kernfachlehrkräfte. Die Aufsicht sowie Coachingaufgaben übernehmen die Lehrkräfte, in deren Stunden die Freiarbeit stattfindet. In den meisten Freiarbeitsstunden steht in der Insel ein weiteres Klassenzimmer zur Verfügung, sodass eine weitere räumliche Differenzierung möglich ist. Auch personell sind die Freiarbeitsstunden besser ausgestattet.
Die aufsichtführenden Lehrkräfte überprüfen, wie sorgsam die Schüler und Schülerinnen die Aufgaben erledigen, helfen bei Problemen, geben Feedback und können nach Bedarf klassenübergreifende Zusatzförderung (z.B. Lernen lernen, Wiederholung des Schulaufgabenstoffes in einem Fach, …) anbieten. Der Arbeitsfortschritt wird jedoch hauptverantwortlich von der Fachlehrkraft überprüft. Dieser gibt auch Rückmeldung an die Schülerinnen und Schüler über die Qualität des Arbeitens und der Korrekturen. Dafür gibt es standardisierte Feedbackbögen, die aber nicht verwendet werden müssen.
Das Material besteht einerseits aus Freiarbeitsaufgaben des jeweiligen Fachs, die immer weiter ergänzt werden, aber vor allem aus Stoff aus dem Buch / Arbeitsheft, der aus dem aktuellen Unterricht stammt. Die Fachlehrkräfte sind hier frei. Die Lernpläne sind auf 1-5 Wochen ausgelegt. Auch Arbeitsaufträge bei Unterrichtsausfall können aus dem vorhandenen Material generiert werden. Wenn eine Nebenfachlehrkraft eine absehbare Abwesenheit planen will oder wenn sie eine intensivere Freiarbeitsphase in ihrem Fach einbauen will, kann sie nach Absprache mit den Kernfachlehrern ihre Stunden in den Freiarbeitspool geben. In allen Stunden innerhalb der Freiarbeitsschiene können die Schülerinnen und Schüler frei entscheiden, für welches Fach sie arbeiten wollen.
Die Eltern werden jeweils am ersten Klassenelternabend informiert. Die Schülerinnen und Schüler benötigen für die freien Arbeitsphasen einen Freiarbeitsordner und einen wasserlöslichen Folienstift sowie einen grünen Stift zum Korrigieren der Aufgaben. Für Hörverstehensübungen ist das Mitbringen von Kopfhörern sinnvoll.
Die Kernfachlehrkräfte entscheiden über den Umgang mit unvollständigen Aufgaben und können, wenn jemand durch eigenes Verschulden die Arbeitsaufträge nicht sauber erledigt hat, verlangen, dass die Aufgaben zu Hause erledigt werden müssen. Die Kinder dürfen ihre Freiarbeitsordner in den Ferien oder am Wochenende mit nach Hause nehmen, sodass dann auch die Eltern einen Einblick in das Arbeitsverhalten, die erlangten Kompetenzen und den Lernfortschritt des Kindes bekommen. Direktes Feedback von Lehrkräften in den Ordnern ist dabei hilfreich. Daher sollten die Ordner grundsätzlich in der Schule sein. Auch wenn kurzfristig Vertretungsstunden anfallen, kann die Zeit dann sinnvoll in der Freiarbeit genutzt werden. Die Ergebnisse der freien Arbeitsphasen können als kleine Leistungsnachweise gewertet werden. Auch Arbeits- und Korrekturverhalten können hier einfließen.
Jahrgangsstufe 7:
Inhaltlich und organisatorisch ist das freie Arbeiten mit dem in Jahrgangsstufe 6 identisch, aber dadurch, dass auch die zweite Fremdsprache eine Stunde abgibt, entstehen in beiden Halbjahren jeweils drei Freiarbeitsstunden.
Kontakt: Frau v. Chossy und Frau Sohnius – Stand Oktober 2021